User Interface Design in der Praxis

UI-Design in der Praxis

Im zweiten Teil unserer Serie haben Sie erfahren, was nutzerorientiertes Design im UI/UX Umfeld bedeutet, nach welchen Prinzipien es sich richtet und welche Vorteile es mit sich bringt. Klar geworden ist dabei vor allem eines: Die individuelle Gestaltung von digitalen User Interfaces ist essenziell für jede Art von Systemen – wie das Ganze in der Praxis aussieht, lesen Sie in diesem Beitrag.

Die Bedeutung von UI-Design in CRM und ERP-Systemen

In einer Welt voller Geschäftsanwendungen spielen CRM- und ERP-Systeme von Anbietern wie Microsoft und SAP eine zentrale Rolle für das effiziente Management von Geschäftsprozessen. Doch ohne ein durchdachtes User Interface (UI) Design können diese komplexen Lösungen schnell zu einer Herausforderung werden. Ein gutes UI-Design ist daher kein Luxus, sondern ein wesentlicher Faktor für Effizienz und Zufriedenheit der User.

Ein intuitives und benutzerfreundliches UI-Design trägt dazu bei, die tägliche Arbeit zu erleichtern, die Einarbeitungszeit zu verkürzen und die Produktivität zu steigern.

Dabei ist das UI-Design ein komplexer Prozess, der verschiedene Methoden und Werkzeuge umfasst, um ein effektives und ansprechendes User Interface zu schaffen.

Schlüsselelemente des UI-Design Prozesses

Der Weg bis zu einem maßgeschneiderten User Interface Design ist vielschichtig und stellt die Nutzenden in den Vordergrund. Damit Sie ein besseres Verständnis bekommen, wie dies im UI-Design Prozess aussieht, stellen wir Ihnen die grundlegenden sieben Elemente davon kurz vor:

Element 1: Bedarfsanalyse und User Research

Bevor mit dem eigentlichen Design begonnen wird, ist es essenziell, die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe zu verstehen. Dies geschieht durch Befragungen, Interviews und Marktanalysen. Ziel ist es, ein klares Bild der Anforderungen der Nutzenden zu erhalten, um diese in das Design einfließen zu lassen.

Element 2: Erstellung von Personas und User Stories

Auf Basis der Ergebnisse der User Research werden Personas erstellt, die repräsentative Nutzende des Systems darstellen. User Stories helfen dabei, die Bedürfnisse der Nutzenden in konkrete Anforderungen zu übersetzen.

Element 3: Wireframing

Mit Hilfe von Wireframes werden die Grundstrukturen der Bedienoberfläche skizziert. Diese rudimentären Layouts dienen dazu, die Anordnung von Elementen und den generellen Aufbau der Bedienoberfläche zu planen.

Element 4: Prototyping

Nachdem die Wireframes erstellt sind, wird ein interaktiver Prototyp entwickelt. Dieser Prototyp dient dazu, das Designkonzept zu testen und ein Gefühl für die User Experience zu bekommen.

Element 5: User Interface Design

Hier kommt das eigentliche UI-Design ins Spiel. Unter Verwendung der Erkenntnisse aus der User Research und den Prototypen wird das finale Design der Bedienoberfläche erstellt. Best Practices für die Gestaltung von Benutzeroberflächen beinhalten klare und konsistente Designs, intuitive Navigation und die Minimierung der kognitiven Belastung der Anwendende.

Element 6: User Testing

Ein entscheidender Schritt im Designprozess ist das User Testing. Dabei wird der Prototyp echten Nutzenden vorgelegt, um Feedback zu sammeln und zu sehen, wie sie mit der Bedienoberfläche interagieren. Dies ermöglicht es, das Design basierend auf realen User Experiences zu verfeinern.

Element 7: Iteration und Verbesserung

Basierend auf dem Feedback aus dem User Testing werden Verbesserungen am Design vorgenommen. Dieser iterative Prozess stellt sicher, dass das Endprodukt nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch den Bedürfnissen und Erwartungen der Nutzenden entspricht.

Trends im UI-Design

Best Practices für die Gestaltung von User Interfaces in der Praxis

Mit der praktischen Herangehensweise im UI-Design bekannt, widmen wir uns als nächstes den Best Practices für die Gestaltung von maßgeschneiderten, anwenderfreundlichen und vor allem intuitiven Benutzeroberflächen.

Hierbei spielt die Konsistenz in der visuellen Gestaltung eine entscheidende Rolle. Gewährleistet wird diese durch die Anwendung von Designsystemen und Styleguides. Diese enthalten festgelegte Richtlinien für Farben, Typografie, Icons und Layouts, die im gesamten Interface beibehalten werden. Ein konsistentes Design fördert die Nutzungsfreundlichkeit und erleichtert es den Anwendenden, sich schnell zurechtzufinden.

Die Rolle von Farben, Typografie und Icons im UI-Design

Farben, Typografie und Icons spielen eine entscheidende Rolle im UI-Design – welchen Zweck erfüllen sie jedoch?

Farben werden im UI-Design gezielt eingesetzt, um Aufmerksamkeit zu lenken, Hierarchien zu verdeutlichen und Emotionen zu erzeugen. Typografie sorgt zugleich für Lesbarkeit und Struktur, während Icons als visuelle Ankerpunkte dienen und komplexe Informationen auf einfache Weise kommunizieren. Durch die gezielte Kombination dieser Elemente wird ein harmonisches und funktionales Design geschaffen. Unterschätzen Sie daher nicht, welche Wirkung allein der Einsatz solch simpler Werkzeuge auf die Anwenderfreundlichkeit einer Lösung hat.

UI-Design Möglichkeiten in Standard-Interfaces

Auch innerhalb der starren Grenzen von bestehenden Interfaces, wie sie beispielsweise in Microsoft Dynamics 365 bereitgestellt werden, spielt UI-Design eine wichtige Rolle. Trotz der begrenzten Anpassungsmöglichkeiten können UI/UX-Designer in enger Zusammenarbeit mit Anwendenden maßgeblich zur Optimierung der User Experience beitragen.

Indem sie gemeinsam mit den Nutzenden ermitteln, welche Tabs, Felder, Tabellen, Buttons und Daten an welchen Stellen tatsächlich benötigt und sinnvoll sind, schaffen sie ein User Interface, das intuitiver und effizienter ist.

Das bestehende Standard User Interface hat seine Berechtigung, insbesondere wenn es um die Wartbarkeit und Konsistenz des Systems geht. Trotzdem müssen in Bezug auf die User Experience keine Abstriche gemacht werden. Durch gezielte Anpassungen und die kluge Anordnung von Elementen kann die Produktivität gesteigert und die Zufriedenheit der Nutzenden erheblich verbessert werden, ohne die Vorgaben des Standard-Interfaces zu verletzen.

An diesem Punkt sollte eine Sache offensichtlich sein: Es gibt immer einen Weg, um Benutzeroberflächen individuell anzupassen und somit nutzerfreundlicher zu gestalten. Zugleich sind das alles Basiswerkzeuge, die uns im UI-Design zur Verfügung stehen – der Bereich entwickelt sich jedoch laufend weiter und neue Trends lassen sicher nicht lange auf sich warten.

Ein durchdachtes UI-Design ist entscheidend für den Erfolg von Geschäftsanwendungen. Es spielt eine zentrale Rolle dabei, komplexe Systeme nutzungsfreundlich und effizient zu gestalten. Für Unternehmen bedeutet dies eine Investition in die Zufriedenheit und Produktivität ihrer Mitarbeitenden.

Das UI/UX-Team der ORBIS Gruppe verfolgt aktuelle Entwicklungen und Trends im Bereich UI-Design, um dies an unsere Kunden weiterzugeben. Dazu gehören adaptive Interfaces und datengesteuerte Designentscheidungen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Zukunft des UI-Designs in Geschäftsanwendungen ist durch steigende Intuitivität und Flexibilität gekennzeichnet. Ziel ist es, komplexe Systeme sowohl nutzungsfreundlich als auch effizient und inklusiv zu gestalten.

Die Suche nach nachhaltigen und nutzungsfreundlichen CRM- und ERP-Systemen erfordert Expertise und Engagement. Unsere Bemühungen zielen darauf ab, die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden durch optimale Gestaltung zu unterstützen.

Ausblick: Worum dreht sich der nächste Teil unserer Serie?

Im vierten Beitrag unserer Blogreihe tauchen wir tiefer in die Welt des UX-Designs ein. Wir werden Techniken vorstellen, die zur Evaluierung der Benutzererfahrung eingesetzt werden. Darüber hinaus erfahren Sie, wie ORBIS sicherstellt, dass das Design zugänglich und inklusiv ist und welche Phasen ein typischer UX-Design-Prozess durchläuft.

Begleiten Sie uns weiter auf dieser faszinierenden Reise – gemeinsam erkunden wir, wie Sie Ihr Unternehmen mit den Prinzipien des UI/UX-Designs zum Erfolg führen können!

AUTOR
Ralph Bolliger, ORBIS Schweiz
AUTOR Ralph Bolliger Product Designer UI/UX & Design Ethicist, UI/UX Team Lead, ORBIS Schweiz
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