Die Bedeutung von nutzerzentriertem Design in UI/UX

Illustration zu nutzerzentriertem Design

Im ersten Teil unserer sechsteiligen Reihe haben wir Ihnen den Unterschied zwischen UI- (User Interface) und UX-Design (User Experience) nähergebracht. In diesem Beitrag liegt unser Fokus auf einem der zentralen Aspekte, der beide Bereiche durchdringt: dem nutzerzentrierten Design.

Was bedeutet nutzerzentriertes Design im UI/UX Umfeld, warum ist es so wichtig und was bedeutet es beispielsweise für eine CRM-Lösung wie Microsoft Dynamics 365?

Was ist nutzerzentriertes Design?

Das Prinzip des nutzerzentrierten Designs besagt, dass Nutzer:innen und ihre Bedürfnisse stets im Mittelpunkt der Produkt- oder Serviceentwicklung stehen sollten. Damit wird eine hohe Gebrauchstauglichkeit erreicht. Die Anwender:innen müssen sich in ihrem Nutzungsverhalten dem Produkt nicht anpassen, da es idealerweise bereits auf ihre Bedürfnisse, Fähigkeiten und Anforderungen optimiert ist.

Dies ist insbesondere in der Welt von CRM-Systemen wie Microsoft Dynamics 365 von zentraler Bedeutung, wo zufriedene Benutzer:innen nicht nur effiziente Mitarbeiter:innen, sondern oft auch zufriedene Kund:innen sind.

Wichtige Prinzipien des nutzerzentrierten Designs

1. Empathie für Nutzer:innen

Unser Ansatz beginnt mit einer tiefen Empathie für die Nutzer:innen. Wir versetzen uns in ihre Lage, indem wir umfangreiche Befragungen durchführen, intensive Interviews führen und detaillierte Personas erstellen. Dies ermöglicht es uns, die Welt aus ihren Augen zu betrachten – Ziele, Herausforderungen und Bedenken zu verstehen. So können die entscheidenden Fragen gestellt werden: Was sind die Hauptziele der Nutzer:innen? Welche Hindernisse stehen auf ihrem Weg? Und wie können wir ihnen helfen, diese Ziele zu erreichen? Ein Verständnis für den Nutzer:in auf dieser Ebene ist der Schlüssel für ein erfolgreiches nutzerzentriertes Design.

2. Iteratives Design

Wir glauben fest daran, dass ein nutzerzentriertes Produkt selten im ersten Versuch perfekt sein kann. Deshalb folgen wir einem Ansatz des iterativen Designs. Das bedeutet, dass wir uns nicht auf einmalige Lösungen verlassen, sondern kontinuierlich den Entwicklungsprozess durchlaufen. Wir erstellen Prototypen, führen Tests durch und sammeln Feedback, um sicherzustellen, dass das Endprodukt den ändernden Bedürfnissen und Erwartungen der Nutzer:innen gerecht wird. Diese iterative Herangehensweise ermöglicht es uns, das Produkt Schritt für Schritt zu verfeinern und sicherzustellen, dass es in jeder Phase den höchsten Nutzen bietet.

3. Usability-Tests

Um sicherzustellen, dass unser Produkt nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch tatsächlich seinen Zweck erfüllt, setzen wir auf Usability-Tests. Dabei erhalten wir direktes Feedback von realen Nutzer:innen. Wir beobachten, wie sie mit dem Produkt interagieren, welche Schwierigkeiten sie möglicherweise haben und welche Teile besonders gut funktionieren. Dieser Schritt ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass unser Produkt nicht nur den Erwartungen entspricht, sondern auch eine nahtlose und befriedigende Erfahrung für die Nutzer:innen bietet. Das Feedback aus Usability-Tests fließt kontinuierlich in unsere Entwicklungsprozesse ein und trägt dazu bei, das Produkt ständig zu verbessern und zu optimieren.

Nutzerzentriertes Design und Microsoft Dynamics 365

Für ein Beratungsunternehmen wie ORBIS, das sich unter anderem auf CRM-Beratung im Bereich Microsoft Dynamics 365 spezialisiert hat, bedeutet nutzerzentriertes Design, den Nutzer:innen zu ermöglichen, das Beste aus ihrem System herauszuholen.

Ein intuitiv gestaltetes CRM-System kann:

  • die Einarbeitungszeit für neue Mitarbeiter:innen verkürzen.
  • die Effizienz steigern, indem es Prozesse optimiert.
  • die Kundenzufriedenheit verbessern, indem es sicherstellt, dass Kundenbeziehungen effektiv verwaltet werden.

Um diese Ziele zu erreichen, sollten folgende Punkte im Prozess berücksichtigt werden:

1. Intuitive Benutzeroberfläche (UI)

Die Benutzeroberfläche des CRM-Systems sollte einfach und intuitiv gestaltet sein. Neue Mitarbeiter:innen sollten sich schnell orientieren und die wichtigsten Funktionen leicht finden können. Dies kann durch klare Menüstrukturen, verständliche Icons und eine konsistente Designsprache erreicht werden.

2. Onboarding-Prozess

Ein gut gestalteter Onboarding-Prozess ist entscheidend, um neuen Mitarbeiter:innen den Einstieg zu erleichtern. Dies kann interaktive Tutorials, Hilfetexte und On-Screen-Anleitungen umfassen, die die grundlegenden Funktionen des CRM-Systems erklären.

3. Personalisierte Dashboards

Jeder Mitarbeiter hat unterschiedliche Aufgaben und Anforderungen. Das CRM-System sollte personalisierbare Dashboards bieten, die es den Nutzer:innen ermöglichen, die für sie relevanten Informationen und Widgets anzuzeigen. Dies ermöglicht eine schnellere und effizientere Arbeit.

4. Effiziente Datenverwaltung

Das CRM sollte effektive Werkzeuge zur Datenverwaltung bieten. Dazu gehören Funktionen wie einfache Dateneingabe, die Möglichkeit, Daten leicht zu filtern und zu sortieren, sowie die Integration von Suchfunktionen. Dies erleichtert es den Nutzer:innen, relevante Informationen schnell zu finden und zu bearbeiten.

5. Automatisierung von Routineaufgaben

Um die Effizienz zu steigern, sollte das CRM-System Routinetätigkeiten automatisieren. Dies kann die Automatisierung von E-Mails, Erinnerungen und Aufgabenzuweisungen umfassen. Durch die Reduzierung manueller Aufgaben können Mitarbeiter:innen ihre Zeit für wichtigere Aufgaben nutzen.

6. Schulungs- und Supportressourcen

Das CRM sollte Schulungsressourcen und Supportdokumentationen bereitstellen, die den Nutzer:innen bei Fragen oder Problemen helfen. Dies kann in Form von Video-Tutorials, FAQs und einem Helpdesk-System erfolgen.

7. Feedback-Mechanismen

Es ist wichtig, kontinuierliches Feedback von den Nutzer:innen zu sammeln, um das CRM-System stetig zu verbessern. Dies können Umfragen, Feedback-Formulare oder direkte Kontaktmöglichkeiten zum Support-Team sein.

Fazit und Ausblick

Nutzerzentriertes Design ist somit nicht nur ein Buzzword, sondern ein entscheidendes Element in der digitalen Transformation von Unternehmen. Wir glauben daran, dass es der Schlüssel ist, um erfolgreiche digitale Produkte und Dienstleistungen zu liefern, die nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional und effizient sind.

Was erwartet Sie in den kommenden Teilen unserer sechsteiligen Reihe?

Unsere Reise in die Welt von UI/UX hat gerade erst begonnen und es gibt noch so unglaublich viel zu entdecken und zu lernen. Hier ist daher eine kurze Vorschau darauf, was Sie im nächsten Beitrag erwartet:

Der dritte Teil unserer Reihe befasst sich mit dem User Interface Design. Wir werden uns dabei auf die Best Practices für die Gestaltung von Benutzeroberflächen konzentrieren. Sie erfahren, wie Konsistenz in der visuellen Gestaltung gewährleistet wird und welche entscheidende Rolle Farben, Typografie und Icons im UI-Design spielen.

AUTOR
Ralph Bolliger, ORBIS Schweiz
AUTOR Ralph Bolliger Product Designer UI/UX & Design Ethicist, UI/UX Team Lead, ORBIS Schweiz
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