SAP IBP: HYDAC implementiert Funktionen zur logistischen Vorplanung in der Cloud

Seine führende Position sichert sich HYDAC seit jeher mit der Entwicklung und dem Verkauf innovativer Produkte sowie der ständigen Optimierung von Produktionstechnologien. Eine ebenso wichtige Rolle für den Erfolg spielt auch die Effizienz der Betriebsabläufe in allen Bereichen. Hier vertraut das Unternehmen seit Jahren auf die integrierte Software SAP ERP.

Die logistische Vorplanung für die einzelnen Produkte führt HYDAC auf unterschiedlichen Ebenen durch. Diese Funktion gehört zu den geschäftskritischen Prozessen. Die Vorplanung ermittelt den Bedarf an Material, den die Fertigung für die Herstellung der Baugruppen und Endprodukte benötigt, um frühzeitig bei den Zulieferern ordern zu können. Die Planung erfolgt auf Wochenbasis, rollierend über zwölf Monate, was eine realitätsnahe Einschätzung des Bedarfs ermöglicht, und wird aktuell von fünf Werken in Deutschland eigenständig erstellt.

Für die logistische Vorplanung nutzt HYDAC inzwischen die Cloud-Lösung SAP Integrated Business Planning (SAP IBP). Gegenwärtig sind Funktionen der SAP-IBP-Module „Sales and Operations“, „Response and Supply“ sowie „Demand“ im Einsatz. Damit können die Fachbereiche die Planung einheitlich, konsistent und auf der gewünschten Aggregationsstufe (Kunde, Werk, Lieferant, Material) erledigen.

„Das und die Tatsache, dass sich die verschiedenen Einzelplanungen mit wenig Aufwand zu einer einzigen, abgestimmten und beschaffungsrelevanten Vorplanung, dem Demand-Plan, konsolidieren lassen, ist ein echter Mehrwert. Im SAP-ERP-Standard ist das nicht möglich“, erklärt Peter Baus, Leiter Geschäftsprozessoptimierung bei HYDAC. Der Demand-Plan wird direkt in das SAP-Back-End bei HYDAC repliziert und dort als Planprimärbedarf abgebildet.

Umgekehrt werden aus der ERP-Anwendung die für die Vorplanung erforderlichen Daten direkt in die Cloud-Software geladen. Möglich ist dieser bidirektionale Datenaustausch durch die Verknüpfung von SAP IBP und SAP ERP über die SAP Cloud Platform Data Services (CPI-DS). Damit erübrigt sich das aufwendige manuelle Hin-und-her-Kopieren zwischen unterschiedlichen IT- Systemen. Für die Zukunft ist geplant, den Consensus-Demand-Plan auch den Zulieferern über das integrierte Web-Interface zur Verfügung zu stellen, die den Plan dann online bestätigen können.

Das automatische und flexibel einstellbare Alert-Management ist aus Sicht von Peter Baus ein weiteres großes Plus von SAP IBP. Die Warnmeldungen lassen sich individuell definieren und signalisieren alles, was einen vorgegebenen Schwellenwert unter- bzw. überschreitet: Abweichungen, Fehler, Engpässe. Der Benutzer kann dann umgehend reagieren und die Planungswerte anpassen.

Vielfältigen Nutzen in Bezug auf die Vorplanung verspricht sich HYDAC auch von den statistischen Prognosemethoden, „Was-wäre-wenn“-Simulationen und Analysen, die die SAP-Anwendung bereitstellt. Durch Vorhersagen auf Basis der Plandaten der letzten zwölf Monate lässt sich die Qualität der Planung verbessern, unterschiedliche Szenarien können simuliert und bewertet werden und detaillierte Analysen ermitteln das beste Planungsmodell. „Wir testen diese Möglichkeiten gegenwärtig intensiv und beabsichtigen, sie in Zukunft konsequent zu nutzen“, verdeutlicht Peter Baus.

Die Cloud-basierte Planungsanwendung überzeugt darüber hinaus durch ihre einfache Bedienung. Dank eines Excel-Add-Ins können die Nutzer ihre Arbeit wie gewohnt in einer Excel-Oberfläche erledigen. Das intuitive Web-Front-End auf Basis von SAP Fiori visualisiert Kennzahlen und Analyseberichte übersichtlich in Dashboards, die sich jederzeit und überall abrufen lassen – am Desktop-PC im Büro oder mobil per Smartphone oder Tablet. Es können aber auch Plandaten auf der SAP-Fiori-Oberfläche erfasst und bearbeitet werden.

Für die Einführung von SAP IBP sprach außerdem die Zukunfts- und Investitionssicherheit, denn die Cloud-basierte Planungslösung arbeitet auch mit SAP S/4HANA reibungslos zusammen.

Die Vorzüge von SAP IBP in Bezug auf die Vorplanung kommen gegenwärtig den Endanwendern in der Fertigungssteuerung zugute. In einem nächsten Schritt wird die Anwendung an weitere Nutzergruppen wie den technischen Vertrieb und das Key Account Management ausgerollt. Die IT-Abteilung profitiert ebenfalls, da Betrieb, Wartung, Updates, Releasewechsel sowie die Weiterentwicklung der Cloud-Lösung von SAP übernommen werden.

Mit der Einführung von SAP IBP war die ORBIS AG aus Saarbrücken beauftragt, mit der HYDAC bereits seit Jahren zusammenarbeitet. Das Software- und Business-Consulting-Unternehmen hat bei dem Hydraulikspezialisten bereits mehrere Projekte im SAP-Umfeld durchgeführt und ist mit den Geschäftsprozessen bestens vertraut.

Dank der hervorragenden Zusammenarbeit und des Know-hows von ORBIS konnte SAP IBP unter strikter Einhaltung des Zeitplans und des Budgets implementiert werden und ging, wie geplant, im Juni 2019 in Betrieb. Eine Herausforderung stellte die Konfiguration und die Programmierung der CPI-DS-Schnittstelle für die Integration von SAP IBP und SAP ERP dar, die die Experten von ORBIS jedoch überzeugend gemeistert haben.

^{Quelle Bild: © HYDAC INTERNATIONAL GmbH}