LAPP Insulators führt SAP BPC ein

Keramik- und Verbundisolatoren sorgen dafür, dass Stromleitungen befestigt, gehalten oder geführt werden, wenn elektrische Energie über eine Freileitung oder Schaltanlage von A nach B transportiert wird. Obwohl Isolatoren einer hohen mechanischen Belastung sowie extremen klimatischen Verhältnissen und schädlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, müssen sie viele Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte, einwandfrei und sicher funktionieren. Die Anforderungen an die Produktqualität sind daher enorm hoch und werden von LAPP Insulators, einem führenden Hersteller und Lieferanten von Hochspannungsisolatoren, unter anderem durch patentierte Fertigungsverfahren besonders gut erfüllt.

Das international tätige Unternehmen aus Wunsiedel in Oberfranken expandiert; derzeit werden Isolatoren an fünf Standorten weltweit gefertigt und in mehr als 70 Ländern vertrieben. Der wirtschaftliche Erfolg – 2013 erzielte LAPP Insulators einen Umsatz von mehr als 123 Millionen Euro – basiert auf Innovationen, der stetigen Optimierung von Produktions- und Geschäftsprozessen und einer schnellen Reaktionsfähigkeit. Dafür wie auch für die zielgerichtete Planung und Steuerung des Wachstums braucht das Management aus allen Gesellschaften aktuelle und aussagekräftige Berichte zur Finanzlage, zum Auftragsbestand bis hinunter auf die Produktlinie oder zum Rohertrag auf Kunden- und Materialebene.

Zu diesem Zweck hat man die Anwendung SAP Business Planning and Consolidation (SAP BPC) eingeführt. Die Lösung fügt sich nahtlos in die bestehende SAP-Landschaft, ein zentrales SAP-ERP-System und ein SAP Business Warehouse (SAP BW), ein und arbeitet im Verbund mit SAP BW.

„Wir haben nach einer Lösung gesucht, die im ersten Schritt eine unternehmensweit einheitliche und fehlerfreie Konsolidierung der monatlichen Berichterstattung ermöglicht. Mit Excel ließ sich diese Aufgabe nicht mehr zufriedenstellend erfüllen“, erklärt Veronika Capek, Geschäftsführerin und CFO bei LAPP Insulators.

Die Finanzdaten der Einzelgesellschaften fließen in ein zentrales Business Warehouse, werden dort harmonisiert und der Anwendung SAP BPC bzw. dem zentralen Controlling auf dem schnellsten Weg zur Verfügung gestellt. Durch die Vereinheitlichung der Datenbasis entsteht eine Single Source of Truth, das heißt eine klare Sicht auf die Finanzzahlen und die Unternehmensleistung der fünf Fertigungsstandorte und der zwei Verwaltungsgesellschaften. Dadurch erhöht sich die Qualität der Finanzplanung und zugleich erhält das Management aussagekräftige Berichte für strategische Geschäfts- und Investitionsentscheidungen.

„Mithilfe von SAP BPC können nun sogar Cashflow-Berichte auf der Grundlage von Kontenbewegungen automatisch erzeugt werden, was die Controller von manuellen Arbeiten entlastet“, hebt Christof Rottmann hervor.

Auch die Intercompany-Eliminierung hat sich vereinfacht, denn der Abgleich interner Kontostände zwischen den einzelnen Gesellschaften, etwa zu Aufwendungen, Erträgen, Forderungen und Verbindlichkeiten, erfolgt ebenfalls automatisch.

Feingranulare Plan-Ist- und Forecast-Vergleiche bis in jeden einzelnen Geschäftsbereich hinein liefern dem Controlling und dem Management zudem detaillierte Einblicke in die Entwicklung von Umsatz, Gewinnmarge oder Betriebsergebnis. Anhand der Forecasts weiß man bei LAPP Insulators genau welche Isolatoren zu welcher Marge produziert werden und kann so die internen Monatsberichte gezielt auf Abweichungen überprüfen.

Auch die Budgetplanung lässt sich übersichtlicher und effizienter durchführen. Sobald die Planzahlen der Einzelgesellschaften in SAP BPC eingetragen sind, kann das zentrale Controlling diese sofort einsehen, mit den aktuellen Vorgabewerten abgleichen und gegebenenfalls Korrekturen veranlassen. Dabei werden die Vorgabewerte für jede Budgetplanung anhand definierter Geschäftsregeln neu berechnet.

Zu den strategischen Vorteilen einer zentralen und integrierten Finanzplanung und Konsolidierung kommt noch der operative Nutzen.

„Heute erstellen wir die erforderlichen Berichte in drei statt wie bislang in sechs Tagen, denn die zeitraubenden Abstimmungen über Excel-Dateien per E-Mail oder Telefonanrufe entfallen“, verdeutlicht Christof Rottmann.

Den Controllern in der Zentrale bleibt dadurch mehr Raum für wertschöpfende Tätigkeiten wie die Analyse und Interpretation der Finanzzahlen. Gesellschaften, die bereits SAP ERP nutzen, laden die erforderlichen Finanzdaten einfach per Mausklick in SAP BPC hoch. Die Produktionsstandorte in den USA und in Polen, die berichtsrelevante Zahlen in lokalen Drittsystemen speichern, können diese via File-Upload ebenfalls direkt an die Anwendung übermitteln; die Währungskonvertierung von US-Dollar in Euro erfolgt dabei automatisch.

Das Controlling ist zudem stets über den aktuellen Stand der Abstimmung informiert und kann bei Bedarf frühzeitig in die Vorgänge eingreifen, da die dezentral erfassten Finanzdaten unmittelbar in SAP BW verfügbar sind und sich jederzeit einsehen lassen. Auf der Grundlage der abgestimmten Meldedaten werden die konsolidierten Gruppenberichte nach genau festgelegten Arbeitsschritten erstellt und jede einzelne Etappe per Audit-Trail protokolliert und dokumentiert. Das gewährleistet ein hohes Maß an Revisionssicherheit, denn alle Vorgänge oder Änderungen lassen sich lückenlos nachvollziehen.

Und es geht weiter, denn die Lösung wird sukzessive ausgebaut. So will man bestimmte Vertriebskennzahlen aus der neu installierten CRM-Anwendung Microsoft Dynamics CRM für die interne Berichterstattung in SAP BPC übernehmen. Außerdem ist geplant, dem Management den mobilen Zugriff auf Finanz-, Planungs- und Budgetdaten zu ermöglichen.