HOERBIGER: Lagerprozesse mit ORBIS Logistik-Apps in SAP S/4HANA integrieren und digitalisieren

Der Komponentenhersteller aus Zug in der Schweiz agiert international und erzielte 2020 mit über 5.800 Mitarbeitenden an 128 Standorten in 40 Ländern einen Umsatz von mehr als 1,1 Milliarden Euro. Den Grundstein für die Erfolgsgeschichte legte Hanns Hörbiger 1895 mit einem innovativen Stahlplattenventil, das die Weiterentwicklung der Hochofentechnologie ermöglichte und den Weg für eine moderne Hochdruckchemie ebnete.

Der wirtschaftliche Erfolg von HOERBIGER beruht seit jeher auf Innovationen, die Standards setzen. Genauso wichtig ist das Engagement der Mitarbeitenden und eine hohe „Excellence“ in Bezug auf die Produkte und Services, das Management und die Geschäftsprozesse.

Um die Schlagkraft und Transparenz der Betriebsabläufe und damit die „Operational Excellence“ dauerhaft zu erhöhen, vereinheitlicht der Komponentenhersteller seine heterogene IT-Landschaft im Rahmen eines langfristigen strategischen Projekts. Zu diesem Zweck führt er so viele Standorte wie möglich IT-technisch unter dem Dach der integrierten ERP-Suite SAP S/4HANA zusammen, die vorhandene IT-Systeme, SAP R/3 4.7, SAP ERP (SAP ECC 6.0) und ERP-Lösungen anderer Anbieter, Schritt für Schritt ersetzen soll.

Eine wichtige Zielsetzung dieses anspruchsvollen Projekts besteht auch darin, die Intralogistikprozesse zu digitalisieren und zu optimieren, um Lagerbestände entlang der Wertschöpfungskette zu senken und die Liefertreue zu erhöhen. Für HOERBIGER ist das ein geschäftskritischer und damit wettbewerbsrelevanter Faktor. Doch hier gab es Nachholbedarf. Die einzelnen Werke bildeten ihre Lagerprozesse, abhängig vom Fertigungstyp (Kundeneinzel- oder Serienfertigung), entweder im SAP-Warehouse-Management (SAP WM) oder im SAP Extended-Warehouse-Management (SAP EWM) und zum Teil im SAP-MM-Modul ab.

„Nicht zufriedenstellend war vor allem die Situation in Bezug auf die mobile Datenerfassung im Lager, die mit verschiedenen, zum Teil veralteten Scanner-Lösungen erfolgte“, sagt Bernd Saubach, Efficiency Manager and Global Process Expert Production & Logistics/WM bei der HOERBIGER Holding AG.

Im SAP EWM verwendete man dafür die SAP-Standardanwendung RFUI und eine SAP-Fiori-Eigenentwicklung und im SAP WM die mobile Lösung eines SAP-Partners. Im SAP-MM-Bereich war bislang keine Scanner-Lösung im Einsatz.

Fündig wurde HOERBIGER schließlich bei den Logistik-Apps der ORBIS SE, mit der das Unternehmen im SAP-Umfeld seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeitet. Die Apps sind feste Bestandteile der ORBIS Logistics-Lösungen, decken das gesamte Spektrum der Logistikabläufe in SAP ab und fügen sich nahtlos in die jeweilige SAP-Lagersoftware ein und arbeiten reibungslos mit ihr zusammen. Das und die Tatsache, dass ORBIS über großes Know-how im Bereich der Lagerlogistik und ein Team international agierender Berater verfügt sowie globalen Support bietet, waren große Pluspunkte.

„In Summe ergab sich die Attraktivität der ORBIS Logistik-Apps aus dem Gesamtpaket von Migration, globalem Support, dem Portfolio an Templates, die sich einfach an lokale Anforderungen anpassen lassen, und Wirtschaftlichkeit“, verdeutlicht Bernd Saubach.

HOERBIGER beauftragte den Saarbrücker IT-Dienstleister deshalb auch mit der Implementierung der mobilen Logistik-Apps. Sie erfolgte im ersten Schritt im Werk in Wien mit neuer, zeitgemäßer Hardware im Zuge des Umstiegs von SAP ECC 6.0 auf SAP S/4HANA. Dort ersetzen die Apps die an die lokalen Bedürfnisse angepasste, aber veraltete Scanner-Lösung eines SAP-Partners, die ORBIS bereits über viele Jahre hinweg betreut hatte. Obwohl im Zuge der Einführung auch Prozesse neu aufzubauen waren, konnte der festgelegte straffe Zeitplan von sechs Monaten dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit und direkten Kommunikation aller Beteiligten, von den Projektverantwortlichen bis zu den Entwicklern, eingehalten werden.

Die Einführung in Wien bildete den Ausgangspunkt für den Template-gestützten Roll-out, der eine zügige Implementierung der Logistik-Apps inklusive individueller Anpassungen in den einzelnen Werken ermöglicht.

„Dass sich die Logistik-Apps-Templates in Bezug auf Funktionen, Menü und Layout einfach und flexibel per Customizing und ohne teuren Entwicklungsaufwand an werksspezifische Anforderungen anpassen lassen, ist dabei von großem Vorteil“, erklärt Bernd Saubach.

Ein Beispiel für eine speziell für HOERBIGER entwickelte Lösung ist die Liefercheck-App. Sie gewährleistet eine effiziente, vollständige und zeitnahe Verarbeitung von Lieferungen unter Einhaltung aller Dokumentationspflichten und eine lückenlose Kontrolle der Warenausgänge im Versand, denn die mobil erfassten Daten und Bilder sind direkt in SAP verfügbar.

Auch an anderen Stellen sind Zusatzfunktionen und Anpassungen umgesetzt, wie etwa eine vereinfachte Rückmeldung der Produktionsvorgänge. Geplant zudem ist die weitere Optimierung der eingesetzten ORBIS Logistik-Apps-Templates, für die HOERBIGER wichtiges Feedback beisteuert. Dazu zählt die Teilquittierung von Lageraufgaben im EWM-Blocklager oder die Ansicht der verfügbaren Menge in der EWM-Bestandsübersicht, um so die Prozesse noch weiter zu perfektionieren.

Die Roll-outs im Werk in Oberstenfeld bei Stuttgart und in zwei Werken in Schongau, wo SAP EWM im Einsatz ist, und im Werk in Brilon und zum Teil am US-Standort in Massachusetts, die mit SAP WM arbeiten, sowie am US-Standort in Florida, der SAP MM nutzt, sind abgeschlossen. An zwei weiteren Standorten in Deutschland und in den USA ist die Einführung initiiert beziehungsweise in Vorbereitung. In Werken, die die SAP-Fiori-Eigenentwicklung nutzen, sind Umstellungen auf die mobilen Apps für dieses Jahr geplant. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit ORBIS und den Apps für die SAP-Lagerlogistik denkt man bei HOERBIGER inzwischen auch über den Einsatz des ORBIS Verpackungs-Cockpits nach.