Mit ORBIS MES: Telegärtner digitalisiert und optimiert Prozesse im Shopfloor
Branchen: Elektro- und Elektronikindustrie
Prozesse: Fertigungssteuerung
Referenzen: Telegärtner Karl Gärtner GmbH
Mit dem ORBIS Manufacturing Execution System (ORBIS MES), das sich nahtlos in die gleichzeitig eingeführte ERP-Suite SAP S/4HANA integriert, erhöht Telegärtner die Transparenz und den Digitalisierungsgrad in der Produktion. Der Hersteller von Steckverbindern schafft so eine wichtige Voraussetzung, um seine Shopfloor-Prozesse weiter zu optimieren, und legt zugleich den Grundstein für eine Smart Factory. Bei Implementierung und Ausbau des MES vertraute man auf das Know-how der ORBIS SE.
In der globalen Geschäftswelt von heute, die immer stärker zusammenwächst und in der digitale Lösungen die Infrastruktur der Wirtschaft bilden, ist die Herstellung von Konnektivität durch die Übertragung von Daten, Sprache und Signalen unverzichtbar. Zum Beispiel bei der Realisierung von Heim- und Büronetzwerken, in Fabriken an den Fertigungslinien und in der Intralogistik sowie bei Industrie-4.0-Szenarien, aber auch in Rechenzentren oder bei der Kommunikation per Mobilfunk. Was viele Menschen nicht wissen: Geht es darum zukunftssichere Verbindungen herzustellen, wird vielerorts auf die Standard- beziehungsweise Sonderlösungen der Telegärtner-Gruppe zurückgegriffen
Hauptsitz: Steinenbronn, Deutschland
Produkte: Koaxiale Steckverbinder, Netzwerkkomponenten und konfektionierte Kabel
Standorte: international an 11 Standorten
Mitarbeiter: > 1.000 Mitarbeiter
Website: www.telegaertner.com
Marktführend bei koaxialen Steckverbindern
Die Kernkompetenz des inhabergeführten Familienunternehmens liegt in der Entwicklung und Herstellung innovativer und hochwertiger koaxialer Steckverbinder. Die Firmengruppe, deren Herzstück die Telegärtner Karl Gärtner GmbH in Steinenbronn ist und die 2022 mit rund 700 Beschäftigten an weltweit elf Standorten einen Umsatz von 100 Millionen Euro erzielte, zählt zu den Marktführern in diesem Bereich.
Sie produziert mehrere Millionen koaxiale Stecker pro Jahr – vom Kleinststeckverbinder für Elektronikgeräte bis zum Präzisionssteckverbinder für Labormessgeräte. Telegärtner konfektioniert darüber hinaus Kabel und fertigt Kabelsysteme und -baugruppen, aber auch Netzwerkkomponenten, Kunststoffspritzgussteile und Industrieelektronik.
Damit das Unternehmen auch in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich am Markt agieren und weiter wachsen kann, ist es nötig, den Digitalisierungs-, Automatisierungs- und Standardisierungsgrad seiner Geschäftsprozesse in allen Bereichen deutlich zu erhöhen, auch um sie dauerhaft zu optimieren.
Deutlich mehr Umsatz bei gleicher Personalstärke
Durch die gleichzeitige Einführung und Inbetriebnahme von SAP S/4HANA und dem nahtlos in diese ERP-Suite integrierten ORBIS Manufacturing Execution System (ORBIS MES) bei Telegärtner Karl Gärtner sind die Weichen dafür gestellt. Die parallele Implementierung war erforderlich, da ab dem Go-live-Termin von SAP S/4HANA auch die zur Erfassung von Betriebsdaten (BDE) und Maschinendaten (MDE) erforderlichen Prozesse im Shopfloor genutzt werden sollten.
Die ERP-Suite von SAP und ORBIS MES bilden die Grundlage für eine homogene IT-Landschaft mit harmonisierten Stammdaten sowie mit standardisierten und transparenten Prozessen, vom Kundenauftrag, über die Materialbestellung und die Produktion bis zur Fakturierung. Die Anwendungen ersetzen ein ERP-System und eine BDE-Lösung, die von verschiedenen Anbietern stammten, nicht integriert und zudem veraltet waren.
Quelle Bild: © Telegärtner Karl Gärtner GmbH
MES erhöht Digitalisierungsgrad im Shopfloor
Die Vorzüge der nahtlosen Integration zwischen SAP S/4HANA und dem MES von ORBIS zeigten sich schnell. Insgesamt konnten seit der Einführung dieser Lösungen die Prozesse bei Telegärtner Karl Gärtner deutlich optimiert und dadurch interne Durchlaufzeiten so weit verkürzt werden, was im Ergebnis zu einer deutlichen Umsatzsteigerung bei gleichem Personalstand führte – ein echter Mehrwert.
„Das MES von ORBIS unterstützt uns in dieser Hinsicht sehr wirkungsvoll dabei, im Shopfloor digitale und werksübergreifend einheitliche Prozesse zu etablieren“, sagt Andreas Schäfer, Director Operations bei der Telegärtner Karl Gärtner GmbH. Es bildet zugleich den Ausgangspunkt für eine Smart Factory, in der alle an der Produktion beteiligten Akteure vernetzt sind, und zeichnet sich durch automatisierte und bidirektionale „Echtzeit“-Prozesse aus – vom ERP-System bis hinunter zur Maschinensteuerung.
Die gegenwärtig 120 End-User in Steinenbronn profitieren von der MES-Einführung in hohem Maße. Sie erfassen gefertigte Stückzahlen jetzt einfach und schnell an Terminals auf einer benutzerfreundlichen Oberfläche im MES, das sie direkt an SAP S/4HANA übergibt, wo sie sofort verarbeitet werden. Produktdaten (Fertig-, Gut-, Ausschussmengen, Durchlauf- und Taktzeiten) und Prozessdaten (Stand-, Betriebs-, Produktions- und Rüstzeiten, geplante/ungeplante Stillstände) fließen automatisch in ORBIS MES ein, welches über das ORBIS Multi Process Interface (ORBIS MPI) mit den Anlagen verknüpft ist. Sie werden mit den Reporting-Funktionen der Lösung zeitnah ausgewertet und das Ergebnis grafisch übersichtlich visualisiert. Das schafft die Transparenz, die nötig ist, um den Einsatz und die Auslastung von Maschinen und Personal schnell und gezielt zu optimieren.
Individuelle Prozessanforderungen abbilden
Durch die effektive Teamarbeit konnten auch nötige Anpassungen am MES an die Prozessanforderungen von Telegärtner fristgerecht umgesetzt werden, etwa eine automatische Pausenbuchung. Sie sorgt dafür, dass zum Zeitpunkt einer geplanten Pause am MES angemeldete Mitarbeitende systemgestützt abgemeldet und, sobald die Pause endet, wieder angemeldet werden. Das spart wertvolle Zeit, da sich der Gang zu den Terminals für die Ab- und Wiederanmeldung damit erübrigt.
Auch die Bearbeitung der Fertigungsaufträge wurde an die speziellen Erfordernisse des Unternehmens angepasst. Getrennte Prozesse für die Meister beziehungsweise Vorarbeiter und die Werker inklusive einer zusätzlichen Statusfreigabe stellen sicher, dass die Werker einen Arbeitsvorgang erst nach Freigabe durch den Meister/Vorarbeiter ausführen. Darüber hinaus band man eine mobile Scanner-Lösung aus dem ORBIS Logistics-Portfolio in das MES ein, mit der sich Kanban-Behälter nun direkt am Terminal auf leer setzen lassen.
Andreas Schäfer zieht eine positive Bilanz: „Seit der Einführung von ORBIS MES haben sich Transparenz und Digitalisierungsgrad im Shopfloor deutlich erhöht, was uns eine weitere Prozessoptimierung in der Produktion ermöglicht und zugleich ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Smart Factory ist.“ Und es geht weiter. Das MES wird mit Blick auf die Anforderungen bei Telegärtner weiter angepasst und optimiert. Dazu zählt zum Beispiel die direkte Anbindung von Anlagen an SAP S/4HANA mit einer tagesaktuellen Sicht auf Produktionskennzahlen wie die Overall Equipment Effectiveness (OEE).
„Seit der Einführung von ORBIS MES haben sich Transparenz und Digitalisierungsgrad im Shopfloor deutlich erhöht, was uns eine weitere Prozessoptimierung in der Produktion ermöglicht und zugleich ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Smart Factory ist.“
Andreas Schäfer, Director Operations bei der Telegärtner Karl Gärtner GmbH
Geplant ist zudem der Roll-out in das Werk der Telegärtner Gerätebau in Klingenberg-Höckendorf und die Anbindung weiterer halb- und vollautomatischer Maschinen über das ORBIS MPI.